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Zwischen Utopie und Dystopie
Medienpädagogische Perspektiven für die digitale Gesellschaft
Zu Beginn des Internets wurden große Hoffnungen in die neue Technik gesetzt. Vernetzung, Demokratisierung, Wissen für Alle, waren nur einige der Schlagworte zur großen Utopie. Es gab die Unabhängigkeitserklärung des Internets, neue Werte und Normen wurden online verhandelt. Mit der leichteren Zugänglichkeit und der damit verbundenen Verbreitung des Netzes veränderten sich Geschäftsmodelle sowie Angebots- und Teilhabestrukturen. Der Utopie der Digitalisierung steht die Dystopie gegenüber: Datenauswertung durch Konzerne, Kommerzialisierung, politische Beeinflussung, Cyberkriminalität, Überwachung, Mobbing zweifelhafte Meinungsmache und Steuerung vielfältiger Lebensbereiche durch Algorithmen bedrohen die einstigen Hoffnungen.
Die Medienpädagogik wird angesichts der Ambivalenzen immer wieder herausgefordert, um sich diesen Entwicklungen zu stellen. Wie kann sie die positiven Aspekte, die mit dem Internet und der Digitalisierung verbunden sind, in ihre Arbeit integrieren und ihre Zielgruppen darin stärken, die Vielfalt kompetent zu nutzen? Wie kann sie für die negativen Aspekte sensibilisieren und Gegenstrategien oder auch Taktiken vermitteln? Dabei geht es auch darum, Persönlichkeitsrechte und die Privatsphäre der Nutzenden zu schützen. Hierfür braucht es neben gesetzlichen Regelungen und Aufklärung auch medienpädagogische Konzepte der Befähigung von Menschen entlang der gesamten Bildungskette.
Das 36. GMK-Forum widmet sich dem Thema aus dem Blickwinkel vielfältiger medienpädagogischer Fachrichtungen. Mit Impulsen und Workshops aus Wissenschaft und Praxis geht das GMK-Forum 2019 zentralen Fragen zum Thema nach:
- Welche Perspektiven bietet Medienpädagogik für die digitale Gesellschaft?
- Wie geht die Medienpädagogik mit dystopischen, negativen Visionen und Realitäten um?
- Welche Narrative besetzt die Medienpädagogik? Welche Wertorientierungen hat die Medienbildung und welche vermittelt sie?
- Wie können neue Ansätze und Methoden aussehen, welche die Zielgruppen medienpädagogischer Arbeit entlang der Bildungskette unterstützen?
- Wie kann demokratisches digitales Agieren kultiviert und vermittelt werden?
- Wie können ethische, soziale, kulturelle und politische Aspekte der Medienpädagogik und Medienbildung wirksam werden?
- Wie kann medienpädagogisch auf durch Digitalisierung veränderte Bedingungen für Subjekte und auch für Gemeinschaften eingegangen werden?
- Wie sieht vor diesem Hintergrund ein zeitgemäßer Jugendmedienschutz aus?