MATA JEST KRÓL
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Rap als Selbstporträt einer Generation
Zwischen Rebellion, Skandal und Patho-Intelligenz
Rap ist seit knapp drei Dekaden ein fester Bestandteil der deutschen Massenkultur. Auch in Polen etablierte sich der Hip-Hop Mitte der 1990er Jahre als neue Jugendbewegung. Dabei spiegelten vor allem die Texte der Künstler*innen den politischen und gesellschaftlichen Diskurs wider. Die jungen Musiker*innen rappten also über Themen und Ereignisse, die sie bewegten und so wurde Rap zum Sprachrohr einer Generation. Doch anders als vor 30 Jahren ist Rap heute ein Massenphänomen und Teil der Mainstreammusik. Kann der Hip-Hop, trotz seiner Popularität und uneingeschränkten Zugänglichkeit durch große Streaming-Dienste, das diverse und umfangreiche Bild einer gesellschaftlichen Debatte abbilden? Was prägt die Texte der Künstler*innen heute? Existiert die Jugendkultur in ihrer politischen Vielfalt überhaupt noch?
Dabei soll vor allem über einen jungen polnischen Künstler diskutiert werden: MATA. Der in Breslau geborene Michał Matczak gilt in Polen als Star einer rebellischen Generation. 2021, nach Veröffentlichung seines kontroversen Hits „Patointeligencja“ betitelt ihn die New York Times als „the voice of Polish youth“. Mit drastischen Texten beschreibt er den Alltag von jungen Polen und kritisiert dabei vorallem Polens Elite. Die Texte sind im Slang geschrieben und wer die Message der Songs entschlüsseln will, muss nicht nur die Landessprache beherrschen, er darf zudem auch nicht viel älter als MATA selbst sein. Deswegen unterstützen uns bei der Diskussion Kommiliton*innen aus der Slavistik der LMU. Des Weiteren soll ein Vergleich von deutschem Rap und polnischem Rap gezogen werden und darüber hinaus gezeigt werden, was die Generationen heutzutage prägt. Die eingangs gestellte Frage über die Existenz der Jugendkultur als politisches Sprachrohr im aktuellen Mainstream-Business soll zudem erörtert werden.